VON DR. OLIVER TIEDJE, DR. FABIAN SEELER Wie kommt ein Forscher vom Fraunhofer IPA von der Betrachtung eines Glases Rotwein zu einer vollständig neuen Idee für eine Lackformulierung? Der Ausgangspunkt liegt im 19. Jahrhundert als der Physiker Carlo Giuseppe Matteo Marangoni mit dem nach ihm benannten Effekt unter anderem die Tränen am Rand eines Weinglases (s. Abb. 1) erklären konnte. Dieser Effekt spielt auch in die Lackchemie herein: Er führt dazu, dass Welligkeiten auf Lackoberflächen verstärkt oder umgekehrt werden können, sodass ein Berg zu einem Tal wird. Außer bei bestimmten Strukturlacken ist dieser Effekt nicht erwünscht ...